Wald-Erlebnistage für die Fünftklässler / Natur zum Anfassen
„Hilfe!“, „Vorsicht!“, „Ich falle runter!“, so und ähnlich schallten die Rufe der Kinder durch den Oberolmer Wald. Jogger und Spaziergänger wunderten sich, als ihnen auf schmalen Pfaden plötzlich eine fröhliche Spiegelkarawane begegnete. Mit dem Blick in einen kleinen Spiegel während der Wanderung erhielten die Kinder einmal einen ganz anderen Eindruck vom Wald. Gerade so, als ob sie sich wie Vögel, Eichhörnchen oder Marder durch das Gewirr von Blättern und Zweigen bewegen würden. Der Himmel kam näher. Jeder Schritt wurde bewusster wahrgenommen.
Passend zum Thema Ökologie, das im Fach NaWi (Naturwissenschaften) gerade behandelt wird, fand für die Fünftklässler der IGS Nieder-Olm an vier verschiedenen Tagen eine Walderlebnisexkursion in den Oberolmer Wald statt. Geleitet wurden die Projekttage von Diplom-Biologin Monika Popken.
Ziel der Projekttage war es, den Kindern den Wald spielerisch und mit allen Sinnen näher zu bringen. Die Kinder sollten den Wald einmal anders als gewohnt kennen lernen. So hatte Frau Popken sich mehrere Naturerlebnis-Spiele ausgedacht, mit denen das theoretisch Erlernte einerseits wiederholt, andererseits unterstützt und ergänzt werden sollte. „Es macht Spaß, die Natur auf diese Weise zu vermitteln“, so Frau Popken.
Gerade im Fach Naturwissenschaften ist es wichtig, dass die Kinder neben dem theoretischen Teil auch die Möglichkeit geboten bekommen, praktische, unmittelbare Erfahrungen in der Natur zu machen.
„Klar, wir können viel über den Wald aus Büchern lernen“, so Frau Popken. „Aber das ist alles nichts gegen die erlebte Erfahrung, wenn wir den Duft des Waldes in uns aufnehmen, wenn wir mit geschlossenen Augen den vielfältigen Vogelgesang hören und anschließend Ausschau nach den Sängern halten, wenn wir die Baumrinden „blind“ erfühlen und mit den Augen wieder erkennen, wenn wir die verschiedenen Blattformen vor Ort vergleichen und spielerisch die richtigen Bäume dazu suchen. Was für ein Erlebnis ist es gerade um diese Jahreszeit, wenn hunderte von Kaulquappen in Pfützen und kleinen Tümpeln quirlig herumwuseln. Oder wenn wir die Hornissen beim Aufschlecken des leckeren Harzes beobachten können. Der so bewusst erlebte Wald bleibt manch einem nachhaltiger in Erinnerung als die vielen Worte in den Büchern.“
Wir kennen das alle: der Duft des Waldes nach Moos und Fichtennadeln, nach moderigem Laub und Pilzen rufen noch nach vielen Jahren die Erinnerung an den Wald mit seinen Erlebnissen und Erfahrungen in uns zurück.
Der Walderlebnistag ist somit ein gelungenes Beispiel dafür, wie zum theoretischen Unterricht der praktische Unterricht kommen kann.
„Die Kinder haben einiges über den Lebensraum Wald gelernt und hatten Spaß dabei. Es war ein gelungenes Projekt“, so der Klassenlehrer, Herr Michaelsen.