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Erasmus+

Erstes Treffen: So., 01.05.22 - So., 08.05.22

Am ersten Mai 2022 ging es für zehn Schülerinnen und Schüler sowie die begleitenden Lehrkräfte Yvonne Rigoni und Nadine Manzl mit dem Zug vom Mainzer Hauptbahnhof zum Frankfurter Flughafen. Die Aufregung war sehr groß, da es für einige der Neuntklässler des Splash Clubs nicht nur der erste Urlaub allein im Ausland, sondern zusätzlich auch der erste Flug war. In Olbia gelandet, wartete schon der Bus nach Porto Torres, unserem Ziel. Nach über siebenstündiger Reise wurden wir dort endlich von unseren Partnern in Empfang genommen.

Der erste Tag an der direkt am Meer gelegenen Schule, dem Liceo Nautico, begann mit einem kleinen Empfang und dann ging es direkt an den Strand, auf dem schon Kajaks auf uns warteten. Während der Tour zum Nachbarstrand ging es rund um Felsen, durch Brücken und sogar in eine kleine Tropfsteinhöhle. Bei den Kennenlernspielen am Strand am Nachmittag konnten sich die gastgebenden sardischen Schüler, die spanischen Partnerschüler aus Zamorra und die deutschen Schüler aus Nieder-Olm beschnuppern.

Am Dienstag fuhren wir mit der Fähre nach Asinara, einer Insel, die ein einziges Naturschutzgebiet ist, auf und an der es Pflanzen und Tiere gibt, die nur noch dort existieren, wie z.B. die weißen Esel, die der Insel ihren Namen gegeben haben. Wir schauten uns dort auch das Turtle Rescue – Center an, in dem kranke Schildkröten operiert, gepflegt und nach ihrer Genesung wieder ins Meer entlassen werden.

Zur Neptungrotte führten uns am Mittwoch gefühlt unendlich viele Stufen an schroffen Felshängen entlang. Es handelt sich bei der Höhle um eine riesige Tropfsteinhöhle, die auch vom Meer aus erreicht werden kann und in die auch Meerwasser einströmt. In der Stadt Alghero, der Stadt der roten Korallen, die wir am Nachmittag besichtigten, konnten viele die ersten Andenken und Mitbringsel für Freunde und Familie kaufen.

Am Donnerstag empfing uns morgens der Bürgermeister von Porto Torres im Ratssaal. Er betonte mehrfach, wie wichtig es sei, dass gerade jetzt, in Zeiten von Pandemie und Krieg, junge Menschen zusammenkommen, sich besser kennenlernen und etwas gemeinsam erleben.

Anschließend ging es zur Hafenverwaltung, der Capitaneria, wo uns die Räumlichkeiten gezeigt und die Aufgaben erklärt wurden. Anhand von Filmen wurden wir dann in das Thema Seenotrettung eingeführt. Mit dem Thema der großen Gefahr, die für Menschen besteht, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen, hatte ich in diesem Zusammenhang gerechnet und auch darauf gehofft, dass es zur Sprache kommen würde. Viele von uns wussten aber nicht, dass die Seenotrettung auch für verletzte Schildkröten, verirrte Delphine und gestrandete Wale zuständig ist. Zuletzt konnten wir uns ein unsinkbares Rettungsschiff im Hafen aus der Nähe ansehen. Der Kapitän ermahnte die Schüler immer wieder zu Vorsicht auf dem Wasser.

Nach einem großen gemeinsamen Pizzaessen ging es dann wieder zum Liceo Nautico, wo uns Schüler ihren Navigationsraum mit Simulationen von Schiffen, die in den Hafen ein- bzw. ausfahren vorführten und uns im schuleigenen Planetarium auf Englisch die Sterne erklärten.

Beim Besuch des Liceos mit einer Führung durch Schüler und einer Rallye konnten die Schüler viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu ihren Schulen feststellen.

Die für mich mit beeindruckendste Erfahrung in diesen Tagen war die Vorführung von zwei Profi-Apnoe-Tauchern, die ihre Atemtechniken vorführten, die die Schüler anschließend auch selbst ausprobieren konnten. Zu sehen und zu hören, wozu wir Menschen durch Training fähig sind, war unglaublich. Ich wusste nicht, dass so etwas möglich ist. Freitagabend gab es eine große Abschiedsfeier mit allen Schülern und Lehrern in einer Pizzeria.

Da die Spanier schon am Samstag wieder zurückflogen, gab es schon kein festes Programm mehr, sodass alle noch einmal etwas mit ihren Partnern bzw. in den Gastfamilien unternehmen konnten. Unsere Partner, sardische Lehrer, zeigten uns z.B. Nuraghes, uralte Befestigungstürme.

Am Sonntag war die Aufregung groß, da der Bus nicht - wie geplant und vereinbart - um 10 Uhr, sondern erst um 11.15 Uhr eintraf. Der Fahrer hatte sich um eine Stunde vertan und dann noch eine Viertelstunde verspätet. Gut, dass wir alles mit vielen zeitlichen Puffern geplant hatten. Am Flughafen in Olbia angekommen, gaben wir unsere Koffer auf und nahmen den Bus Richtung Innenstadt, der Hauptstadt der Costa Smeralda. Leider hatten wir nur noch Zeit für einen Smoothie oder Kaffee und konnten nicht mehr zur schönen Uferpromenade. Das machen wir dann beim nächsten Mal.

Dann ging alles ganz schnell: eingecheckt, abgehoben, gelandet, Koffer geholt und dann ab in den Zug nach Mainz, wo alle müde, aber glücklich von ihren Familien abgeholt wurden. Splash out of your bubble, so das Motto des Projekts - das ist ganz schön anstrengend.

Im Oktober treffen sich dann Sarden und Deutsche in Zamora, Spanien und im Dezember kommen endlich alle zu uns. Das Programm ist in Bearbeitung.

Yvonne Rigoni