Vom 21. bis 24. Mai 2017 fuhren die Deutsch-Leistungskurse der MSS12 nach Weimar. Die Exkursion begann mit einer Stadtführung. Zwei sehr engagierte Stadtführerinnen informierten über die Weimarer Stadtgeschichte und die vielen Persönlichkeiten der Stadt: Goethe, Schiller, Herder, Nietzsche, Cranach, Gropius... Die Stadtführerinnen absolvierten mit uns tatsächlich einen Leistungskurs durch die Stadt.
Nach der Führung ging ein Teil der Gruppe in das Liszt-Haus und der andere Teil in das Bauhaus-Museum. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Goethe-Schiller-Archivs, in dem die schriftlichen Hinterlassenschaften beider Dichter, aber auch anderer Persönlichkeiten, archiviert sind. In Schaukästen waren Original-Handschriften Goethes und Frau von Stein ausgestellt, die mit Filz vor Licht geschützt waren und von uns „entdeckt“ werden konnten. Von der Terrasse des Goethe-Schiller-Archivs war in wenigen Kilometern Entfernung das Mahnmal des KZ Buchenwald zu sehen. Dorthin fuhren wir am nächsten Morgen. Wir erhielten knapp zwei Stunden Zeit, um selbständig mit Audio-Guide über den Platz zu laufen und die Geschichte des KZs zu erfahren. Diese Erfahrung berührte uns alle. Erschüttert fuhren wir nach Weimar zurück. Am späten Nachmittag besuchten wir das Goethe-Nationalmuseum. Wieder nach den Leistungskursen getrennt, besuchten die Gruppen abwechselnd das Wohnhaus Goethes und das eigentliche Museum.
Am Abend trafen wir uns am Theaterplatz. Die betreuenden Lehrer hatten allen Schülern die Aufgabe gestellt, sich in Gruppen zusammen zu tun und eine künstlerische Darbietung zu gestalten, in der sie einen der erlebten Programmpunkte und Goethe mit einbeziehen. Für die Präsentation erschien natürlich nur das Nationaltheater angemessen. Herr Vorein und Herr Schnell gingen mit glänzendem Beispiel voran und präsentierten ein Drama in sechs Akten, in dem sie das typische Verhalten einiger Schüler mit „Faust“ verbanden und so die ganze Gruppe Tränen lachen ließen. Allgemein waren alle Beiträge sehr humoristisch und spiegelten wider, wie viel Spaß alle Schüler in der Zeit hatten.
Am Mittwoch war am späten Morgen Abfahrt. Auf dem Rückweg machten wir einen Zwischenstopp an der Wartburg, da das 125. Jubiläumsjahr des Protestantismus war und Luther auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche übersetzte. Doch die Wartburg bot noch mehr: Wartburgfest, Sängerwettstreit, Heilige Elisabeth und natürlich die Burg selber.
Schwerpunkt der Studienfahrt war eindeutig die literarische Bedeutung Weimars mit Goethe als Dreh- und Angelpunkt. Was mich besonders angesprochen hat, war zum einen die Gedenkstätte Buchenwald und zum anderen das Goethe-Wohnhaus. Die Gedenkstätte, da ich ein gewisses historisches Interesse an dem Thema habe, das Wohnhaus, weil es einen intimen Einblick in die Person Goethes gegeben hat. Seine persönlichen Kunstsammlungen und Arbeitsstätten sehen zu können, vermittelte ein ganz anderes Gefühl für den Dichter. Das Literaturarchiv interessierte mich dagegen weniger. Allumfassend bin ich froh, dass ich diese Erfahrung machen konnte und dankbar, dass wir als Leistungskurse die Möglichkeit hatten Weimar kennenzulernen.
Amrei Zürcher